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Lungenfunktionstests sind die Grundlage für die Diagnose von Asthma. Mit speziellen Geräten ermittelt der Arzt wichtige Werte, die zeigen, wie stark Ihr Asthma ausgeprägt ist. Die Ergebnisse helfen dabei, die passende Behandlung festzulegen.

Mann mach Lungenfunktionstest
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Habe ich mein Asthma unter Kontrolle?

Der Selbsttest zu Asthma ist der erste Schritt auf dem Weg in ein freieres Leben mit Asthma. Durch die Beantwortung der fünf Fragen erlangen Sie in wenigen Minuten wertvolle Erkenntnisse, die Sie optimal auf das Gespräch mit dem Arzt vorbereiten. Sie können die Ergebnisse zu Ihrem nächsten Termin mitnehmen und tragen somit wichtige Informationen für eine möglichst genaue Diagnose bei.

 

Die Themen im Überblick:

Was ist ein Lungenfunktionstest? >>

Spirometrie >>

Tabelle: Normwerte Lungenfunktionstest >>

Bronchospasmolysetest >>

Provokationstest >>

Belastungstest >>

Die wichtigsten Lungenfunktionstests bei Asthma im Überblick

Generell ermitteln Lungenfunktionstests, wie leistungsfähig die Lunge ist. Das lässt sich daran messen, wieviel Luft eine Person ein- und wieder ausatmen kann. Bei Asthma-Patienten verbleibt selbst nach kräftigem Ausatmen mehr Luft in der Lunge als bei gesunden Menschen, vorranging ist ihre Ausatmung gestört.

Lungenfunktionstests geben über die Schwere und Art der Einschränkung bei Asthma Auskunft. Neben der Diagnose dienen die Tests auch zur Überwachung der Behandlung: Bei späteren Kontrolluntersuchungen vergleicht der Arzt die Werte und kann somit einschätzen, ob die Therapie angeschlagen hat oder angepasst werden muss.

Bei den meisten Messungen ist die aktive Mitarbeit der Patienten erforderlich. Nur so lassen sich aussagekräftige Werte ermitteln. Daher sind die hier beschriebenen Lungenfunktionstests für kleinere Kinder nicht durchführbar. Für sie eignet sich die Peak-Flow-Messung.

Als Standardgerät für die Tests kommt das sogenannte Spirometer zum Einsatz. Bronchospasmolysetest und Provokationstest dienen der genaueren Charakterisierung des Asthmas.

Asthma: Was nun?

Die Diagnose Asthma steht fest. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zur Asthma-Behandlung

Was wird bei der Spirometrie gemessen?

Für die Spirometrie kommt ein Spirometer zum Einsatz, ein Gerät, das sowohl die ruhige Atmung als auch die maximale Ein- und Ausatmung aufzeichnet. So lassen sich dynamische Veränderungen feststellen. Der Patient atmet dafür in ein Mundstück, während seine Nase mit einer Klammer verschlossen ist.

Die Untersuchung findet beim Haus- oder Facharzt statt und ist nicht schmerzhaft. Der Patient holt zunächst normal Luft, bevor er so kräftig und lange wie möglich in das Gerät atmet. Wichtig bei dem Verfahren ist, dass der Patient gut mitmacht und genau auf die Anweisungen des medizinischen Personals hört. Nur dann sind die Lungenfunktionswerte aussagekräftig.

Folgende Werte werden durch die Spirometrie gemessen:

  • Totalkapazität (TC): Hierbei atmet der Patient möglichst tief ein, damit das gesamte Lungenvolumen festgestellt werden kann.
  • Residualvolumen (RV): Wieviel Luft verbleibt in der Lunge, nachdem der Patient vollständig ausgeatmet hat? Das erfasst dieser Wert.
  • Vitalkapazität (VC): Für die Vitalkapazität atmet der Patient ruhig und langsam tief ein und anschließend soweit es geht aus. Das Spirometer ermittelt dabei das Lungenvolumen zwischen maximaler Ein- und Ausatmung. Besteht schweres Asthma, fällt der Wert geringer aus als bei gesunden Personen. Gut zu wissen: Die Summe des Residualvolumens und der Vitalkapazität ergibt die Totalkapazität der Lunge.
  • forcierte Vitalkapazität (FVC): Hierfür müssen Sie tief einatmen und so kräftig und schnell wie möglich die Luft wieder auspusten; dabei misst das Gerät Druck und Menge der ausgeatmeten Luft.
  • forcierte Vitalkapazität in einer Sekunde (FEV-1): Der FEV-1-Wert stellt bei Asthma eine besonders wichtige Größe dar. FEV-1 ist die Luftmenge, die Sie innerhalb der ersten Sekunde der Messung maximal beschleunigt ausatmen können. Dieser dynamische Wert ist bei verengten Atemwegen, wie sie Asthmatiker aufweisen, vermindert. Zeigt sich ein erniedrigter FEV1-Wert, wird in der Regel ein weiterer Lungenfunktionstest, der sogenannte Bronchospasmolysetest, angeschlossen.

Aus den Lungenfunktionswerten errechnet der Mediziner unter anderem den Tiffeneau-Index: Damit ist das Verhältnis der forcierten Vitalkapazität (FEV-1) zur Vitalkapazität (VC) gemeint. Dies stellt den Strömungswiderstand der Lunge dar – bei Asthmatikern liegt häufig ein erniedrigter Wert vor, da die Atemwege verengt sind.

Tabelle: Wichtige Normwerte bei Lungenfunktionstests

Welche Normwerte bestehen bei einem Lungenfunktionstest? In der folgenden Tabelle finden Sie die wichtigsten Werte zusammengefasst:

ParameterAbkürzungNormwert
TotalkapazitätTCcirca 6 bis 6,5 Liter
ResidualvolumenRVcirca 1 bis 1,5 Liter
VitalkapazitätVCcirca 4,5 bis 5 Liter
forcierte VitalkapazitätFVCcirca 4,5 bis 5 Liter
forcierte Vitalkapazität in einer SekundeFEV-1über 90 Prozent des alters- und geschlechtsspezifischen Normwerts
Tiffeneau-IndexFEV-1/VCüber 70 Prozent

 

Ein erfahrener Arzt kann anhand der Lungenfunktionswerte schnell eine Diagnose stellen. Jedoch ist zu beachten, dass die Werte aus der Tabelle nur einen Durchschnitt abbilden. Bei Lungenfunktionstests müssen zur Ermittlung der Normwerte immer Geschlecht, Alter und Körpergröße miteinbezogen werden.

Zusätzlich sind oft weitere Lungenfunktionstests nötig, um das Asthma genauer zu untersuchen und die Ursache zu definieren.

Peakflow-Meter – Mittel zur Diagnostik und Therapiekontrolle

Mit dem Peakflow-Meter wird die maximale Strömungsgeschwindigkeit der Luft beim Ausatmen gemessen. Die Werte zeigen an, in welchem Maße die Atemwege verengt sind.

Dieser Test hat sich als sehr gutes Instrument zur täglichen Beurteilung der Atemwegsweite und damit des Therapieerfolgs erwiesen. Die Messung mit dem Peakflow-Meter sollten die Patienten regelmäßig selbstständig zu Hause durchführen.

Hier lesen Sie mehr zum Einsatz und zur Anwendung der Peakflow-Messung.

Bronchospasmolysetest zur Verifizierung

Mit dem Bronchospasmolysetest wird geprüft, ob sich Ihr Asthma durch bestimmte Medikamente beeinflussen lässt. Dies ist besonders wichtig, um zu beurteilen, welches Medikament bei Ihnen gut anschlägt. Verbessert sich beispielsweise der FEV-1-Wert nach dem Einatmen eines bronchienerweiternden Medikaments, ist dies ein gutes Zeichen für die Wirksamkeit.

Wie funktioniert ein Bronchospasmolysetest bei Asthma? Als erstes werden die Lungenfunktionstest-Werte im Ruhezustand ermittelt. Dann inhalieren Sie das Medikament. 10 bis 30 Minuten nach der Inhalation werden die Werte erneut gemessen.

Liegt nun der gemessene FEV-1-Wert beispielsweise um mindestens 15 Prozent über dem ersten Wert, so ist das Medikament wirksam.

Gut zu Wissen

Neben der Spirometrie ist die Ganzkörper – oder auch Bodyplethysmografie – eines der wichtigsten Verfahren zur Untersuchung der Lungenfunktion. Auch „große Lungenfunktion“ genannt, misst sie die Ruheatmung und den Atemwegswiderstand.

Lesen Sie mehr zur Bodyplethysmografie.

Provokationstest mit anschließendem Lungenfunktionstest bei Asthma

Der Provokationstest funktioniert ähnlich wie der Bronchospasmolysetest, nur, dass Sie hier anstatt eines Medikamentes einen Stoff einatmen, der zur Verengung der Atemwege führt. Ziel des Tests ist es, herauszufinden, wie empfindlich die Atemwege reagieren. Als Inhalationssubstanz wird meist Histamin gewählt: ein körpereigener Stoff, der an allergischen Reaktionen beteiligt ist und die Atemwege reizt. Der Patient atmet Histamin in unterschiedlichen Konzentrationen ein, im Anschluss wird ein Lungenfunktionstest durchgeführt und ausgewertet, wie sich Werte wie VC oder FEV-1 ändern.

Asthmatiker haben oftmals überempfindliche Atemwege, die deutlich stärker auf Histamin reagieren als die von gesunden Personen. Deshalb darf der Test nicht durchgeführt werden, wenn die Atemwege schon vorher verengt sind.

Ein Provokationstest wird auch durchgeführt, um ein allergiebedingtes Asthma festzustellen. Dabei wird das im Verdacht stehende Allergen, zum Beispiel Pollen, inhaliert und anschließend die Reaktion der Bronchien beobachtet.

FeNO: Die Alternative zum Provokationstest

Ein Provokationstest ist aufwendig und birgt ein gewisses Risiko: Wenn der Patient stark auf das Histamin reagiert, kann er einen Asthmaanfall entwickeln. Ärzte ziehen daher häufig eine FeNO-Messung vor. Dieser sensible Test misst Stickstoffmonoxid (NO) in der Ausatemluft, daraus kann der Experte Rückschlüsse auf den Entzündungsstatus der Bronchien ziehen. Der Patient braucht für diesen Test nichts zu inhalieren.

Erfahren Sie mehr zur FeNO-Messung!

Lungenfunktionstest unter Belastung

Personen, die vor allem bei körperlicher Anstrengung Asthma entwickeln, werden auf dem Fahrrad-Ergometer getestet:

  • Dafür wird die Lungenfunktion zunächst im Ruhezustand gemessen.
  • Anschließend geht es für eine gewisse Zeit auf das Ergometer. Der Widerstand und damit die Belastung lassen sich individuell am Gerät einstellen.
  • Eine zweite Funktionsmessung erfolgt direkt nach der körperlichen Anstrengung, der dritte Wert wird zehn Minuten später erhoben.
  • Fällt die Einsekundenkapazität FEV-1 in diesem Lungenfunktionstest um 15 Prozent ab, leidet der Patient unter Belastungsasthma.

Eine andere Erkrankung, die ebenfalls unter Anstrengung zu Atemnot und pfeifenden Geräuschen führen kann, ist COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Deshalb muss der Arzt bei seiner Diagnose auch immer überprüfen, ob nicht möglicherweise COPD hinter den Beschwerden steckt – denn dies ist entscheidend für den Erfolg der Therapie. Erfahren Sie hier alles zur Unterscheidung von Asthma und COPD.

Gut zu Wissen

Eine weitere, wichtige Kennzahl zur Asthmadiagnose ist eine Blutgasmessung. Damit lässt sich die Sauerstoffversorgung des Körpers ermitteln – und damit auch, wie es um die Lungenfunktion bestellt ist.

So funktioniert eine Blutgasanalyse

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